Geschichte

Das Feuer – Macht und Unheil

Schon im Altertum gehörte das Feuer zu den vier Elementen. Man brauchte es zum Formen der einfachen Werkzeuge, zum Zubereiten der Speisen, und es leistete auch so manchen Dienst. Aber schon damals wusste man sicherlich, welche Gefahr vom Feuer auszugehen vermag.

Bis in die Gegenwart hat das Feuer nie an Bedeutung verloren, im Gegenteil. Immer mehr wurde es zum Nutzen der Menschen verwendet, doch stieg damit auch die Gefahr seiner Vernichtungskraft. Unser Zeitalter der Technik könnte gleichfalls das Feuer nicht entbehren. Trotzdem lodert immer die Fackel des Brandes, sei es durch Unvorsichtigkeit, durch Blitzschlag, oder auch durch manch böse Hände – und es zerstört, was Menschen formten.

Trotz des Fortschrittes in der Verbesserung der Brandabwehrgeräte war es aber stets ein Ringen zwischen Mensch und Feuer, und im Laufe der Geschichte kämpften Abertausende unter Einsatz ihres Lebens und ihrer Gesundheit gegen die vernichtenden Flammen.

Sosehr das Feuer zu unserem Nutzen ist, so erlebte die Menschheit auch immer seine ungezügelte Kraft des Zerstörens. Auch unsere engere Heimat blieb vor solchem Unheil nicht verschont. Manche Brandkatastrophen lösten auch in Dorf an der Pram und Umgebung Sorgen und Leid aus. Erst verhältnismäßig spät begann man organisiert abzuwehren, um gegen die wütenden Flammen den Kampf erfolgreich aufzunehmen. So entstanden erst am Anfang des 19. Jahrhunderts die Feuerwehren, zuerst in den großen Städten, dann auch in den Kleinstädten und Märkten. In Oberösterreich wurden zunächst in Linz, Steyr und Wels Feuerwehren gegründet, bis sich dann das Netz derartiger Wehren über das ganze Land verbreitete.

Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Dorf an der Pram erfolgte, wie die so vieler Feuerwehren in unserer Umgebung, kurz vor der Jahrhundertwende.

Gegründet wurde die Freiwillige Feuerwehr Dorf an der Pram im Jahre 1890. Leider erfolgten chronologische Aufzeichnungen über Geschehnisse erst ab 1913 und auch diese sind sehr spärlich. Der erste Hauptmann der Wehr war Josef Huemer (Mörtelbauer in Habetswohl), welcher von 1919 bis 1924 und 1929 bis 1937 auch Bürgermeister der Gemeinde Dorf war.

1903

In diesem Jahr brannten gleich zwei große Bauernhöfe durch die Dreschmaschine nieder.

1913

Am 20. Juli des selbigen wurden vom „Hohen Landesbeschluss Wels“ 250 Kronen zum Ankauf von Rüstungsgegenständen, sowie zum Kauf einer Handspritze bewilligt.

1916

Mit Blitzschlag als Brandursache brannte am 24. Juni 1916 das Müllerbauergut in Stögen ab. Bei einem Brand bei Fam. Auer in Friedwang gelang es jedoch, das Haus zu retten.

Im Sitzungsprotokoll vom 5. November d.J. wurde vermerkt, dass aufgrund Uneinstimmigkeiten die Freiw. Feuerwehr Dorf a. d. Pram beschloss, aus dem Landesverband und aus der Haftpflichtversicherung auszutreten. Leider konnte die Ursache für diese Uneinstimmigkeiten nicht mehr ermittelt werden.

1917

Am 01.Dezember 1917 um 01:15 Uhr ist das Raabgut in Mitterjebing aus unbekannter Ursache abgebrannt. Leider konnten die Feuerwehren nicht mehr rechtzeitig eingreifen, um dies zu verhindern.

1918

In der Chronik wurde vermerkt: „Laut Verhandlungsschrift des ständigen Ausschusses des Landesverbandes in Linz vom 30. November 1918 gilt der Austritt der Feuerwehr Dorf aus dem Landesverbande als vollzogen. Ein Anschluss an den Bezirksverband 39 wird nicht gestattet. Der Grund des Streites bleibt also bestehen.“

1923

Am 3. September 1923 brannte es in der Pramtaler Kunstmühle (Besitzer: Hr. Manhartsberger). Vier mal (!) wurde zuvor eine Brandlegung versucht, die Nachforschungen seitens der Gendarmerie blieben jedoch erfolglos. Dem raschen Einsatz von 10 Feuerwehren ist es zu verdanken, dass die Stallungen und das Haus samt der Mühle gerettet werden konnten.

1925

Laut Gemeinderatsbeschluss vom 18. März wurde für die Freiw. Feuerwehr Dorf eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Weiters bewilligte am 24. April d.J. die Gemeinde einen Turmaufbau zum bestehenden Depot, sowie das Untermauern des Zeughauses.

Am 5./6. Juli d. J. feierte die Feuerwehr ihr 35jähriges Bestandsjubiläum.

1928

Zum Jahreswechsel auf 1928 und 1929 wurde ein Silvesterabend (z.T. auch mit Theateraufführungen) veranstaltet, um die notwendigen Mittel für den Ankauf einer Motorspritze aufzutreiben. Am 10. Juni bekam die Freiw. Feuerwehr Dorf 288,40 Schilling zum Ankauf von Schläuchen.

Ein Wiesenfest, stattgefunden am 16. Juli, sollte ebenfalls die finanzielle Lage für den geplanten Ankauf verbessern.

1929

Im Gemeindeprotokoll ist vermerkt: „Zum Ansuchen der Feuerwehr wird beschlossen, der Feuerwehr aufzutragen, sie soll zuerst von Haus zu Haus gehen und um Spenden für eine Motorspritze zu werben, damit die Gemeinde einen Überblick bekommt, wieviele Leute in der Gemeinde für einen Ankauf sind und wie viel durch Spenden zusammen kommt. Erst dann nimmt die Gemeinde Stellung über die Höhe des Beitrages.“ Indes versuchte die Freiw. Feuerwehr Dorf mittels zusätzlichen Veranstaltungen, das nötige Geld aufzutreiben. So z. B. fand am 27. Jänner ein Schlittenwettfahren statt.

1932

Am 21. Juni vermachte Pfarrer Stadler testamentarisch den beiden Feuerwehren Dorf und Hinterndobl je 50 Schilling.

1938

Endlich war es soweit: die neue GUGG-Spritze konnte angekauft werden.